D’Waidacher Sisters vo Arosa

von Claudia Orlando

Sie haben richtig gelesen: «D’Waidacher Sisters vo Arosa». Gigi in Ehren, aber es gibt da noch einige andere Aroserinnen und Aroser, die Grosses geleistet und eindrückliche Geschichten geschrieben haben und die Sie unbedingt kennen sollten. Darum freut es uns, Ihnen hier diese drei waschechten Aroserinnen vorstellen zu dürfen.

Gleich zu Beginn blicken wir zurück nach Arosa ins Jahr 2006. Ein ganz normaler Mittwochnachmittag. Die Vollblut-Mutter Bea Waidacher unterwegs im Dorf mit fünf Kindern von insgesamt acht. Diese Szenerie zeigt ganz klar, Management und Teamwork sind alles! Den Jüngsten auf dem Arm, zwei weitere im Schlepptau auf dem Aroser Schlitten und die «Selbstläufer» watschelnd hinterher. Dabei beobachtete man Bea Waidacher immer strahlend, gut gelaunt und voller Energie. 

Treffe ich die Waidacher Sisters heute, 15 Jahre später, zum Interview in Zürich, spiegelt sich das Bild ihrer Mutter von damals wider. Die Zusammengehörigkeit, das Füreinanderdasein und nicht zuletzt das Strahlen ihrer Mutter haben alle drei mit im Gepäck des Lebens. Isabel, die jüngste der drei Schwestern, klagt über Ohrenschmerzen und das Familienmanagement beginnt zu funktionieren. Keine fünf Minuten später ist alles organisiert von Monika und Nina, Arzttermin gesetzt und Ohrentropfen drin. Der gute Rat «ab ins Bett» der grossen Schwestern wird von Isabel kommentarlos befolgt und man erlebt die Geschwisterliebe und Fürsorge hautnah mit.

Googelt man die Waidacher Sisters, springen einem zahlreiche Erfolgsgeschichten und glamouröse Beiträge aus den Medien entgegen. Um nur einige davon aufzuführen: Schweizer Nationalmannschaft, ZSC Lions, Sportpanorama, SRF bi de Lüt, Aeschbacher, Sport Aktuell, Olympische Winterspiele 2014 in Sotschi inkl. Bronzemedaille, Olympische Winterspiele 2018 in Pyeongchang. Zusammen standen die drei in 547 Meisterschaftsspielen auf dem Eis, holten 13 Meistertitel und erzielten dabei 327 Tore und 425 Assists. Auch die erfolgreiche Eishockey-Vergangenheit der Familie Waidacher, mit dem Grossvater und dem Vater wird oft aufgegriffen und beleuchtet. Denn wie sagt man so schön, die Äpfel fallen nicht weit vom Stamm und bei Waidachers stolz: Wie der Vater, so die Töchter. Auch wurden sie vorgestellt im «Blick», nicht ihre Erfolge gaben damals den Anlass dazu, sondern der Weltfrauentag zum Thema Frauen in Männer-Berufen. Die Tatsache, dass im Fraueneishockey keine Honorare bezahlt werden und somit als Frau eine berufliche Karriere unmöglich ist, sehen die drei positiv denkenden Geschwister eher als Vorteil. Schliesslich hatten sie so die Möglichkeit, mit ihrem Hobby an der Olympiade teilzunehmen. «Wer sonst kann dies von sich behaupten!», erzählen sie mir laut lachend.

 

«Wir hatten die Möglichkeit, mit unserem ‹Hobby› an der Olympiade teilzunehmen.»

Nina Waidacher

 

Berichtet man über die drei Powerfrauen, schreibt man auch AROSA gross! Ihre Heimat bezeichnen sie als Kraftort, an welchen die drei Wahlzürcherinnen immer wieder gerne zurückkehren. In Arosa geniessen sie die frische Luft, die Natur und vor allem auch die Ruhe gegenüber der Hektik der Grossstadt Zürich. So trifft man Monika, Nina und Isabel beim Skifahren oder auch mal auf dem Frei-Eis unter dem stahlblauen Aroser Himmel. Ihre Ziele und Träume für die Zukunft sind für alle klar. Gesundheit steht an oberster Stelle, viel Reisen und in ihren jeweiligen Berufen Vollgas geben. An Disziplin und Durchhaltewillen fehlt es den aufgestellten Frauen nicht. Viele der Eigenschaften, die die drei auf ihrem sportlichen Werdegang erlernt haben, können sie nun in ihren Berufen selbstsicher und gekonnt abrufen. Monika (31) ist als Vermögensverwalterin bei NN Investment Partners tätig. Nicht selten braucht man in diesem Beruf das Flair, strategische Züge vorausschauend zu vollziehen und Entscheidungen im richtigen Moment zu treffen. Nina (29) arbeitet als CC-Marketing Managerin bei Farmy.ch. Frisches ab Markt an den Kunden zu bringen, erfordert wie auf dem Eis sehr viel Ausdauer, Zielstrebigkeit und vor allem Leidenschaft. Isabel (27) hat ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und setzt nun voll auf ihre Zukunft als Architektin bei Adrian Streich Architekten AG. Die klaren Linien zieht sie heute nicht mit Kufen ins Eis, sondern, um bauliche Projekte zum Fliegen zu bringen, bevor diese dann fest verankert am Boden in die Geschichte eingehen. Drei Tore auch im beruflichen Sinne für die Waidacher Sisters! 

Nebst ihrer sportlichen und beruflichen Karriere können und wollen die drei «Strahlefrauen» aber auch anders. Jetzt erst recht! Nach ihrem gemeinsamen Rücktritt im Juni 2021 aus der Profileague hat es in ihrem Leben endlich mehr Platz für Freizeit, Freunde, Spass und auch Partys. 

Nina, Isi und Moni, wie sie sich gegenseitig respekt- und liebevoll nennen, sind sich einig: «Unsere Geschwisterliebe, der Teamgeist beim Sport und der gute Mix aus Kritik und Zuspruch untereinander machten uns unschlagbar auf dem Eis und stark für die bevorstehende Zukunft». Und ich als Verfasserin dieses Beitrags finde die Waidacher Sisters uuunglaublich «einzigartig zu dritt», bodenständig und liebenswert! In diesem Sinne: Aller guten Dinge sind drei. Drei gewinnt! Und ein Hoch auf die drei Engel von Arosa. Hip, hip, hurra! Hip, hip, hurra!


Waidacher Sisters Erlebnistipp:

Ihr perfekter Tag in Arosa beinhaltet einen bunten Mix aus Sport, Genuss und Feiern: 1. Drittel: Kleines Frühstück und ab auf die erste Gondel. «Mal ufe» zum Weisshorngipfel, «mal abe» zum Tschuggen Ost, «mal links» zum Hörndli und «mal rächts» zum Mittagessen in die Sit-Hütte, wo man sich zum Schlemmen und Sonne tanken mit Freunden trifft, bevor es am Nachmittag weitergeht. Nach dem 2. Drittel, in der Hocke die Pisten genügend gerockt, geht es ausgepowert und mit glühenden Backen in die Kuhbar zum Après-Ski, wo das 3. Drittel beginnt. Anschliessend eine kurze Pause zu Hause, stylen und ab ins Dorf. Stärkung und Genuss zugleich gibt’s im Aifach oder im Güterschuppen, bevor die Bässe der Wandelbar im Untergeschoss des Kurhauses zum Tanzen locken. Nicht selten kommt es dabei zur Overtime.


Auf die Piste, fertig los!

Das Schneesportgebiet Arosa

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