De Markus Lütscher vo Arosa

von Claudia Orlando

Markus Lütscher zählt zu den letzten Bergbauern in Arosa. Genauer gesagt, gibt es nebst Markus nur noch einen weiteren. Eine sehr traurige Tatsache, die gerade die Städter erstaunt. Denn stellt man sich ein idyllisches Bergdorf vor – fernab und weit über dem lauten Geschehen und Trubel der Stadt – sieht man vor seinem geistigen Auge glückliche Kühe auf saftig-grünen Wiesen weiden. Nicht weit davon entfernt, der noch glücklichere Bergbauer der seine Tiere mit viel Liebe hegt und pflegt, mit grösster Sorgfalt zu Land und Gut schaut und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. 

Umso wichtiger ist es für den modernen Ort Arosa, dass es ihn gibt, den bodenständigen Bergbauern Markus, der zusammen mit seiner Frau Yvonne die kleine, aber nicht wenig aufwendige Landwirtschaft betreibt. Einerseits führen sie ganz traditionell ein wertvolles Familienerbe weiter, vor allem aber bewahren sie mit ihrem Schaffen ein kleines Stück der Ursprünglichkeit Arosas. 

Lütschers Familientradition wurzelt im alten Arosa und beginnt mit seinem Urgrossvater, dem «Urneni», wie er ihn liebevoll nennt. Sein Stall – ein mehrere Jahrhunderte alter, traditioneller Rundholzbau – steht in Innerarosa, leicht oberhalb des Dorfkerns und unmittelbar neben dem legendären Kulm Hotel. Die Tatsache, dass Markus für kein Geld der Welt sein Leben je tauschen oder gar verkaufen würde, hielt bereits die NZZ in einem Bericht über ihn fest. Er könnte längst Millionär sein, wenn er sein Land und Hof verkaufen würde, meint aber: «Was mein Urgrossvater und die darauffolgenden Generationen mühsam erarbeitet haben, möchte ich nicht einfach so verpulvern.»

 

 

«Was mein Urgrossvater und die darauffolgenden
Generationen mühsam erarbeitet haben, 
möchte ich nicht einfach so verpulvern.»

Markus Lütscher, Bergbauer in Arosa 

 

 

Heute kombiniert Markus sein Wissen als Landwirt und Altbewährtes mit dem Modernen der Tourismusbranche. Als Vermieter der Ferienwohnung «In dr Tola» bietet er zusammen mit seiner Frau ein kuscheliges Ferien-Zuhause in den Bündner Bergen. Markus ist ein wahrhaftiger Alpöhi, jedoch nicht ganz so, wie er im Heidi-Buche steht. Er ist nämlich alles andere als grimmig und menschenscheu. Die Türen zu seinem Stall stehen jederzeit offen, man darf seine geliebten sechs Kühe besuchen und ihm bei der Arbeit zusehen oder gar mithelfen. Vorausgesetzt natürlich, sie sind nicht auf der Weide am Grasen. Und das Beste: Die Alpenkräuter die man beim Vorbeiwandern betrachtet, sind am nächsten Morgen in der Frühstücksmilch. So schmeckt das Leben in den Bergen. 

 

Frische Bio-Milch gibt's «In dr Tola» nicht nur für die Gäste am Frühstückstisch. Besucher von Nah und Fern können sich auch beim Vorbeiwandern am Alpstall mit einem Glas stärken. 

 

Auf Anfrage organisiert der bescheidene Alpentouristiker auch ausgefallene Erlebnisse für Gruppen. So kann es schon mal vorkommen, dass im heiligen Stall diniert wird oder Schulklassen im Stroh schlafen. Kommerziell anbieten möchte er das aber nicht. Solche Erlebnisse sollen exklusiv bleiben. Für den vielbeschäftigten Landwirt haben seine Tiere und deren Wohlbefinden Priorität. Zeit für einen spontanen Schwatz findet er aber meistens und er freut sich, wenn sich Gäste für seine Heimat Arosa oder die Landwirtschaft interessieren. 

 

Sein ganz persönlicher Geheimtipp, nebst der wunderschönen Wanderung zum Kraftort, dem Schwellisee, welche an seiner Alp vorbeiführt, ist «die alles heilende Entschleunigung auf 1800 m ü. M.». 

 

Markus rät: «Sei einfach mal nicht erreichbar, offline, wie man so schön sagt. Nimm dir viel Zeit, mach alles für einmal einen Zacken langsamer und aktiviere deine Sinne. Öffne die Augen und erfreue dich am Alpenglühen. Spitz deine Ohren und lausche dem Plätschern des Bergbachs. Atme die frische Aroser Bergluft tief ein und riech dabei das frische Gras. Schmeck das Leben und besinne dich auf das Wesentliche darin – glücklich, zufrieden und gesund zu sein, nicht mehr und nicht weniger.»

 

 

«Sei einfach mal 
nicht erreichbar, 
offline,
wie man 
so schön sagt.»

Markus Lütscher, Bergbauer in Arosa 

 

 

Für Markus gibt es nichts Schöneres als frühmorgens, nach dem Eintreiben der Alpkühe, wenn alles noch schläft, auf dem «Bänkli» vor dem Haus zu sitzen. Wenn ihm dabei der Duft seines Incarom Kaffees, gespritzt mit frischer Kuhmilch, in die Nase steigt, dann weiss er sich rundum glücklich zu schätzen mit seinem gesunden und zufriedenen Leben in Arosa.


Markus Lütscher's Erlebnistipp:

Machen Sie eine gemütliche Wanderung zu Markus Lütscher’s persönlichem Kraftort, dem Schwellisee. Von Innerarosa aus erreichen Sie diesen zu Fuss in weniger als einer Stunde. Mehr zu diesem Erlebnistipp erfahren Sie hier.


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