De Peter Kasper vo Arosa

von Claudia Orlando

Sie haben richtig gelesen : « De Peter Kasper vo Arosa ». Gigi in Ehren, aber es gibt da noch einige andere Aroser­innen und Aroser, die Grosses geleistet und eindrückliche Geschichten geschrieben haben und die Sie unbedingt kennen sollten. Darum freut es uns, Ihnen hier diesen waschechten «BelAroser» vorstellen zu dürfen.

Lieber Peter Kasper – «Arosa»: was fällt dir dazu ein?
«Ein wunderschöner Ort, egal zu welcher Jahreszeit. Der Winter gefällt mir natürlich zum Skifahren sehr gut. Insbesondere liebe ich aber den Sommer und Herbst, wenn ich das Schiesshorn, meinen Lieblings- und schönsten Hausberg von Arosa, sicher einmal pro Jahr besteigen kann.»

Der Ausblick vom Schiesshorngipfel beschreibt sich wie folgt: Ganz oben angekommen, geniesst man einen eindrücklichen Tiefblick auf Arosa. Dazu, bei guter Wetterlage, die atemberaubende Sicht in die weit entfernten Berg­ketten ringsum. Es grenzt schon fast an Poesie! Denn genau so, wie dieser Ausblick, lässt sich auch die Persönlichkeit von Peter umschreiben: ein Mensch, ganz oben angekommen, der dennoch sehr tief blicken lässt. Eine Persönlichkeit, die stets – egal bei welcher Wetterlage – den klaren Blick behält. Ob in die Ferne der Zukunft blickend oder im Hier und Jetzt handelnd.

Das Wandern ist des Peters Lust: Sein Lebensweg – wie auch die Anforderungen darin – sind ebenso facettenreich wie der Routenbeschrieb auf den Schiesshorngipfel. Der Aufstieg gestaltet sich herausfordernd und genussreich zugleich. Man durchläuft steiniges Geröll, wandert über sattgrüne Wiesen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind gefragt, Kondition und Ausdauer werden gefordert. Der Gipfel scheint greifbar nah, doch um das Ziel zu erreichen, führt der Weg auch über schmale, unbeschilderte Pfade. Und so steil wie bergauf, geht es auch mal bergab.

Nun aber von vorne: 1955 erblickt Peter Kasper in Klosters das Licht der Welt und verbringt dort, umgeben von Bergen, seine Kindheit. Den Rucksack des Lebens leicht bepackt mit Grundwissen, wandert der jugendliche Peter los. Seine erste Route führt ihn talabwärts nach Chur, wo er die Kantonsschule besucht. Es folgt der Aufstieg nach St. Moritz, um die kaufmännische Lehre zu absolvieren, bevor er auch noch die Weiterbildung zum dipl. Buchhalter in seinen Rucksack packt. 1979 lernt Peter im Konvikt Zuoz Anne kennen – seine zukünftige Wegbegleiterin. Mit zwei prall gefüllten Rucksäcken, voller Wissen, Tatendrang und nicht zuletzt Liebe, starten die beiden ihren gemeinsamen Lebensweg auf 1800 m ü. M. Arosa wird zum Ausgangspunkt ihrer nächsten Etappe – und für die kommenden 30 Jahre ihr Zuhause.

Zunächst folgen die beiden ihren beruflichen Wegweisern. Anne arbeitet bei der Bank, Peter im Treuhandwesen. Schritt für Schritt in Zweisamkeit entscheiden sie sich dann für den wichtigsten Weg überhaupt – und gründen ihre Familie. Sich mit den drei Kindern Barbara, Urs und Nina auf die Wanderung des Lebens zu begeben, braucht viel Routenplanung und jede Menge Proviant. Dieser Aufgabe widmet sich vollumfänglich Anne: Sie betreut, managt, organisiert und hält die Familie sicher auf Kurs – damit keiner (auch nicht Peter) vom Weg abkommt.

Peter begibt sich zu dieser Zeit auf verschiedene Pfade zugleich. Nebst dem Familienhut setzt er vor allem den Karrierehut auf. 1984 übernimmt er mit seinem Geschäftspartner Fredy Eichenberger ein Treuhandbüro in Arosa. Peters Compagnon ist der geborene Buchhalter. Während er sich leidenschaftlich den Zahlen und Fakten widmet, ist Peter lieber unterwegs, vernetzt und akquiriert. Er sieht sich selbst nicht als «Nötzli», wie er im Buche steht, vielmehr als Socializer. So ist er nebenbei Mitorganisator des damals legendären Pferderennens auf dem Obersee oder organisiert Curling-Events.

Durch die tiefen Einblicke in die Geschäfte seiner Kunden weiss Peter, wie Gastronomie und Hotellerie funktionieren – oder eben auch nicht. Auch diese Erkenntnisse packt er in seinen Rucksack, zusammen mit berufsspezifischen Weiterbildungen und Lebenserfahrungen. Mit dem Kauf mehrerer Immobilien, darunter das heutige BelArosa, wagt er 1995 den Schritt in die Hotellerie. Auf die Vision, ein Zuhause auf Zeit für Gäste in Arosa zu schaffen, folgen Taten. Ganz im österreichischen Flair entsteht 2002 – gemeinsam mit vielen Mitwirkenden – das einzigartige Schmuckstück, dem Sven und Karin Bodenmann Leben und Wärme verleihen.

In Luzern findet Peter 2001 eine neue Aufgabe im Stiftungsrat der Albert Koechlin Stiftung – eine Tätigkeit, die ihm wie auf den Leib geschneidert ist. Einmal mehr verbindet sich soziales Engagement mit strategischem Denken. Nach 30 Jahren in Arosa – mit vielen Erfolgen, wenigen kleinen Misstritten und drei fast flüggen Kindern – ziehen Peter und Anne 2008 nach Meggen ins Unterland, wo er schliesslich auch seine Berufung im Stiftungsrat vertieft und 2012 das Präsidium übernimmt.

2016 tritt Sohn Urs in die Fussstapfen seines Vaters. Seither wandern sie zu zweit, überwinden gemeinsam neue schwindelerregende Höhenmeter und gehen mit ihren Projekten neue Wege. Obwohl ihr Lebensmittelpunkt heute in Meggen liegt, bleiben sie Arosa in jeder Hinsicht – und vor allem wirkend – treu.

Und wie! Mit dem BelArosa Chalet haben Kasper & Sohn direkt neben dem BelArosa Suiten & Wellness ein einzigartiges Bauprojekt geschaffen, wie es Arosa und die Welt noch nicht gesehen haben. Es scheint fast so, als würden die zwei Immobilien prächtig, leuchtend und voller Stolz mit Peters Lieblingsberg, dem Schiesshorn, um die Wette strahlen.

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De Christian Sprecher vo Arosa